Beitrag vom Sonntag, 26. April 2015
Der rätselhafte Stein
Es ist einige Zeit her, da fand ich dieses Bild im Netz, auf einer Seite der Kommune Sokndal in Südnorwegen. Ich dachte sofort: „Wow, wie hat das denn die Natur hinbekommen diesen tonnenschweren Stein auf diesen den Spitzen dreier „Kiesel“ so zu platzieren, dass er nicht herunterfällt? Einfach unglaublich!“ Mit einem Male war ich wie elektrisiert und wollte unbedingt wissen, wo denn dieser „Brocken“ steht. Ich recherchierte und schrieb auch die Gemeinde an. Es war jedoch keine Lösung auf dieses Rätsel zu finden.
Eine Zeit lang vergaß ich das Vorhaben, wohl innerlich glaubend, es handle sich um eine Fälschung. Doch vor ein paar Tagen fiel es mir wieder ein, dass es da ja noch dieses Geheimnis gab, dass es zu lösen galt. Ich startete einen zweiten Versuch.
Diesmal hatte ich mehr Glück. Ein Mitarbeiter der Sokndal Kommune verriet mir, dass der Fels in der Nachbargemeinde, also in Eigersund, zu finden sei. Ich witterte eine heiße Spur und schrieb nun also nach Eigersund, u.a. an Jone Omdal vom Tourismusverband.
Des Rätsels Lösung kam von ihm persönlich: „Ja, dieses Bild habe ich vor vielen Jahren aufgenommen. Der Stein liegt am Vestlandske Hovedvei, ein Stück von Heigrestad entfernt, in Richtung Ogna.“
Jone war sogar so nett, mir zwei Bilder mitzusenden, die die Lage des Steins zeigen (siehe unten).
Er ist also unweit des Sees Badnustjørna zu finden (Karte).
Und dass es diesen Findling, der während er letzten Eiszeit transportiert und hernach vom Eis so überaus kunstvoll abgelegt wurde, wirklich gibt, beweist auch dieses Bild. Ich fand es auf google, als ich die genaue Lage kannte.
Der Vestlandske Hovedvei, an dem der Stein zu finden ist, ist übrigens eine im 19. Jahrhundert angelegte Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und Stavanger. In Teilen ist diese erhalten und kann erwandert, bzw. mit dem Kinderwagen befahren, werden.
Zum Stein zweigt man von der Rv 44 9,8 Kilometer nordwestlich von Egersund in den Hegrestadveien ab. Nur ein winziges Schild mit der Sehenswürdigkeiten-Raute weist auf den Weg hin. (Google Streetview-Bild unten). Man sieht also, der Findling ist auch in Natura kaum auffindbar und schlecht ausgeschildert. Ich bin mir aber sicher, in Ländern mit weniger Natur-Sehenswürdigkeiten als Norwegen wäre er eine große, mythenumrankte Attraktion.
Verfasst von Martin Schmidt
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