Beitrag vom Dienstag, 17. Januar 2017
Der Nansen-Pass für staatenlose Flüchtlinge
Eine Folge des Ersten Weltkriegs waren viele Flüchtlinge, vor allem aus Russland. Durch Vertreibung und Ausbürgerung waren viele von ihnen staatenlos, besaßen also keine Staatsbürgerschaft mehr.
Zwar war gewährleistet, dass das Land, in dem sich die Flüchtlinge aufhielten, ihnen auch Schutz gewährte, in Ermangelung von Reisedokumenten war jedoch ein Verlassen des Landes nicht möglich.
Um dieses Problem zu beheben, entwickelte der damalige Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen, der Norweger Fridtjof Nansen (1861-1930), einen eigenen Pass, den Nansen-Pass.
Eingeführt wurde der Nansen-Pass am 5. Juli 1922. Er wurde zunächst von 31 Ländern als Reisedokument akzeptiert. Später kamen 22 weitere Länder hinzu.
Der Pass war immer jeweils für ein Jahr gültig und gewährte die Rückreise in jenes Land, in dem er ausgestellt wurde.
Berühmte Besitzer des Nansen-Passes waren Vladimir Nabokov, Marc Chagall, Igor Strawinski, Aristoteles Onassis, Rudolf Nurejew und Anna Pawlowa.
Nansen erhielt für seine Leistung den Friedensnobelpreis.
In Norwegen ist das Problem der Staatenlosigkeit momentan gerade wieder sehr aktuell.
Verfasst von Martin Schmidt
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