Beitrag vom Montag, 01. April 2019
Der Kampf um den höchsten Berg
(Natürlich wird dieser Wettstreit nur am 1. April ausgetragen …)
Der Galdhøpggen im Gebirge Jotunheimen ist mit 2469 Metern der höchste Berg Skandinaviens. Bis in die 1980er Jahre hinein machte diesem jedoch der unweit entfernte Glittertind starke Konkurrenz. Inklusive seiner Gletscherkappe maß er stolze 2481 Meter, überragte den Nachbarn also um stattliche 12 Meter. Als Folge des Klimawandels schmolz das Eis jedoch so weit ab, dass dem Berg nur noch der zweite Platz im Ranking vergönnt ist. Der in Lom neu gegründete Verein „Gjør Glittertinden stor igjen“ (Make Glittertinden great again) möchte dies nun ändern und die „Glitzernde Spitze“ wieder auf Rang eins führen. Mit Spendengeldern und Mitteln aus einem bei der Regierung beantragten Förderprogramm ist nun angedacht, eine Straße zum Gipfel zu erbauen. Auf ihr sollen dann täglich zwanzig Vierzigtonner Eis und Schnee von einem nahe gelegenen Gletscher nach oben transportieren. Es ist geplant, den asphaltierten Weg spiralförmig um den Berg herumzuführen, um so größere Steigungen zu vermeiden.
Die LKW`s werden zunächst mit Diesel betrieben sein, doch schon im nächsten Jahr ist eine Umstellung auf Elektro geplant. Da bei niedrigen Temperaturen von einem enormen Stromverbrauch auszugehen ist, werden alle fünf Kilometer Ladestationen installiert. Für die dann zu stundenlangen Pausen gezwungenen Fahrer wird es vom norwegischen Star-Architekturbüro Snøhetta geplante Wartehäuser mit TV, Spielkonsolen und Betten geben.
In Folge des Sprechers des Vereins, Haldor Vitsensen, soll der Glittertind in spätestens fünf Jahren eine Schlusshöhe von 2550 Metern haben. „Damit wird der Galdhøpggen wohl endgültig in den Schatten gestellt sein.“, so der hocherfreute Vitsensen.
Ein Problem könnte jedoch der unterdessen in Skjolden in aller Eile ins Leben gerufene Verein „Galdhøpiggens trofaste venner“ (Die treuen Freunde des Galdhøpiggen) werden. Ziel ist es, nicht nachzugeben und dem weiter in Richtung Westnorwegen gelegenen Galdhøpiggen unbedingt als höchsten Berg zu erhalten. Ein von Geldern aus der Fischindustrie gespeister Fonds soll den Bau einer Gondelbahn finanzieren. Über diese wird dann kontinuierlich in einer großen, eigens herausgesprengten Berghalle künstlich produzierter Schnee auf den Gipfel transportiert werden. Ein Sprecher, der anonym bleiben wollte, meinte dazu: „Wir mach das so lange, bis wir gewonnen haben. Und wenn wir diesen Berg auf 3000 Meter aufschütten müssen, wir haben den längeren Atem.“
Das Wettrennen, oder besser gesagt Wettschippen, hat begonnen. Über den Ausgang wird in den kommenden Jahren zu berichten sein.
Verfasst von Martin Schmidt
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