Beitrag vom Samstag, 26. September 2015
Das große Fest „im“ Sack
Südlich von Molde liegt ein „Sack“ im Fjord. Dabei handelt es sich keineswegs um ins Wasser geworfenen Unrat, nein, „Sekken“ ist vielmehr die größte Insel im Romsdalsfjord. Ihr ungewöhnlicher Name leitet sich vom altnordischen Wort sæ-kinn ab. Übersetzt bedeutet dies „das steile Land, das aus der See empor steigt“, was sich als Ortsbezeichnung irgendwie deutlich komplizierter anhören würde …
Sekken (Lage) ist an sich ein attraktiver Platz zum wohnen, mit unberührter Natur, Ruhe, Wanderwegen und einem kostenlosen Panoramablick auf die umliegende, gigantische Bergwelt. Trotzdem zieht es den modernen Menschen eher in die urbanen Räume, denn an das vermeintliche Ende der Welt. In Norwegen versucht man diesem Ansinnen entgegenzuwirken, indem immer mehr solcher Eilande eine Brückenverbindung „hingezirkelt“ bekommen. Im Falle von Sekken dürfte dies schwierig sein.
Da bleibt eigentlich nur übrig, im Rahmen von Veranstaltungen die Insel als idyllisches Fleckchen Erde, abseits aller Hektik zu präsentieren. Und genau dies haben die Sekkener an diesem Wochenende vor, wenn zu wiederholtem Male das Fest Sekken OPEN stattfindet. Man kann die Insel umrunden und kennenlernen, per Rad, zu Fuß, in Verbindung mit dem geplanten Marathon, oder mit einem kostenlosen Pendelbus. Natürlich ist auch das lokale Freilichtmuseum geöffnet, die Bürger stehen Rede und Antwort und es kann der lokale Supermarkt besucht werden, der von Freiwilligen initiiert wurde.
Die Aktionen scheinen zu wirken. Die Einwohnerzahl ist mit 160 Seelen stabil. Zudem wohnen vergleichsweise viele Familien auf der Insel, für deren Kinder es zahlreiche Angebote gibt. Für Abwechslung sorgen regelmäßige Konzerte und Ausstellungen.
Übrigens, in Sekken hat man schon immer etwas weiter gedacht, wurde doch hier im Jahre 1790 Nikolai Olaus Lossius geboren. Er brachte seinerzeit Charles Darwin auf die entscheidende Idee mit der Evolutionstheorie.
Sekken lässt sich im Sommer hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Bilder dazu finden sich hier (pdf). Räder können in Molde geliehen werden. Der Transport auf der Fähre ist gratis.
Verfasst von Martin Schmidt
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