Beitrag vom Dienstag, 12. Mai 2020
Camping / Zelten in Norwegen
Mit 800 bis 1000 Campingplätzen, so genau weiß das niemand, bietet Norwegen enorm viel Auswahl. Eine Region ohne Platz wird man kaum finden, aber die Abstände zwischen den Anlagen werden deutlich länger, je weiter nördlich man kommt.
Ausstattung der Zeltplätze
Die Plätze bieten zwar meist weniger Komfort als vergleichbare, „überzüchtete“ Anlagen in Dänemark oder den Niederlanden, haben dafür aber mehr Charme und sind vor allem naturnäher. Meist besteht freie Platzwahl, Parzellen sind häufig unbekannt.
Die Qualität der Sanitäranlagen legte in den letzten Jahren deutlich zu. Auch eigene Bäder und Bereiche für Familien oder Kinder sind immer häufiger zu finden.
Die meisten Zeltplätze bieten eine Campingküche. Es stehen mehrere Herdplatten zur Verfügung, oft auch ein Kühlschrank. Es empfiehlt sich, Geschirr selbst mitzubringen.
Luxusplätze haben auch mal ein Schwimmbad oder eine Sauna. Allerdings sind solche Plätze nicht die Regel. Meist sollte ein mittlerer Standard erwartet werden. Durchweg empfehlenswert sind die Pluscamp-Anlagen.
Auf sehr vielen Plätzen können Campinghütten angemietet werden. Die kleinsten haben Platz für 2-4 Gäste, die größeren für 6-10 Urlauber. Die Ausstattung reicht von spartanisch bis sehr komfortabel. Bettwäsche ist nicht im Preis enthalten, Kissen und Decken sind jedoch oft vorhanden. Ich empfehle ein eigenes Laken und einen Schlafsack mitzunehmen.
Viele Anlagen haben nur im Sommer, zwischen Juni und Anfang September geöffnet. Ganzjährig offen sind rund ein Viertel der Plätze. Diese besitzen dann winterfeste Hütten.
Eine umfassende Liste norwegischer Campingplätze findet sich bei Pincamp, inklusive ADAC-Klassifikation und individueller Camper-Bewertung.
Lage
Die Lage der Anlagen variiert stark. Manche Plätze liegen zweckmäßig direkt an Hauptstraßen und sind eher als Notlösung geeignet. Längere Zeit möchte man auf Grund des Lärms eher nicht verweilen. Für sehr idyllische Anlagen am See, am Meer oder im Wald ist es ratsam, den Nebenstraßen zu folgen.
Buchung und Preise
Die Übernachtung mit dem Zelt oder dem Caravan muss nicht vorbestellt werden. Es findet sich praktisch immer ein freier Stellplatz. Auch Campingplatzhütte müssen in aller Regel nicht reserviert werden. In der Nähe touristischer Zentren oder der Großstädte sollte man jedoch vor 16/17 Uhr den Platz ansteuern.
Viele freie und komfortable Hütten zu einem guten Sommerpreis findet man häufig in Skizentren.
Hütten für 2-4 Gäste kosten in der Regel zwischen 400 und 700 NOK, größere und komfortablere Unterkünfte schlagen mit 700 – 1600 NOK zu Buche.
Die Übernachtung im Zelt und im Caravan kostet 120 – 250 NOK / Nacht. Für eine warme Dusche muss meist extra bezahlt werden (rund 10 – 20 NOK).
Zeltausstattung
Die Übernachtung im Zelt muss überhaupt nicht unkomfortabel oder beengt sein. Qualität und Größe der Zelte haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Wichtige Kriterien für eine Reise nach Norwegen sind immer die Windstabilität und die Wassersäule. Beträgt diese 10.000 Millimeter, hält der Zeltboden allen Regengüssen stand,.
Praktisch ist es, wenn das Vorzelt einen Boden besitzt. Ist es nach unten offen, sollte eine Plane untergelegt werden. Auch unter dem Schlafbereich schützt eine zusätzliche Plane gegen kleine Steine und Nässe.
Wer ohne PKW unterwegs ist, sollte zudem auf das Gewicht achten. Dieses sollte 3,5 kg nicht übersteigen.
Für den Komfort gibt es im Fachhandel selbstaufblasbare Isomatten mit der Dicke einer herkömmlichen Matratze und Komfort-Luftmatratzen.
Für den Fall, dass man auf einem wundervoll gelegenen, aber einfach ausgestatteten Platz übernachtet und etwas Platz im Auto oder Wohnmobil hat, sollte man eine Campingküche kaufen. Diese bietet Kochkomfort auf höchstem Niveau.
Jedermannsrecht
Das Jedermannsrecht regelt den Aufenthalt in der freien Natur. Dies bedeutet, dass ihr euch mit eurem Zelt auch außerhalb eines Campingplätzen niederlassen dürft. Wirklich gern gesehen wird das aber nur im Zuge von mehrtägigen Wanderungen.
Verfasst von Martin Schmidt
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