Beitrag vom Freitag, 26. Dezember 2014
Besuch vom Weihnachtsbock
Der Weihnachtsbock (julebukk) ist ein typisches skandinavisches Weihnachtssymbol. Er steht für Fruchtbarkeit und die Hoffnung auf ein ertragreiches neues Jahr. In Gestalt einer Figur aus Halmen, die gerne von der letzten Ernte stammen, steht er vor oder in den Häusern zur Weihnachtszeit. Früher wurde für ein festliches Mahl auch oft ein Bock geschlachtet.
Auf dem Lande in Norwegen entwickelte sich zudem die Tradition heraus, „Weihnachtsbock zu gehen“ (å gå julebukk). In der Zeit ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag, bis ins neue Jahr hinein, ziehen verkleidete Kinder (aber auch Erwachsene) von Haus zu Haus, singen Lieder und bitten um Süßigkeiten. „Keiner soll das Haus verlassen, ohne Essen erhalten zu haben.“ (barnesteder.no)
Wahrscheinlich stammt die Tradition vom Glauben an den Weihnachtsbock als unsichtbares Wesen ab. Der „Bock“ zog von Haus zu Haus, um zu überprüfen, ob die Weihnachtstraditionen auch wirklich eingehalten wurden. Viele, gerne 20 – 30 Personen auf einmal, verkleideten sich nun, mit Fell auf dem Rücken und einem auf einen Stab gesteckten Schafskopf in der Hand, um eben diesen Weihnachtsbock zu erschrecken und zu verjagen. Anderen Quellen zu folge, sollten die Verkleideten nun wieder selbst den Weihnachtsbock bzw. den Geist der Winterzeit symbolisieren und Kinder zu einem braven Benehmen ermahnen.
Das Bild zeigt eine Zeichnung des norwegischen Malers Andreas Bloch aus dem 19. Jahrhundert, die eben diese karnevalistische Tradition verdeutlicht.
Tags: Fasching, Karneval
Verfasst von Martin Schmidt
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