Beitrag vom Mittwoch, 24. Mai 2017
Anreise Norwegen
1. Mit dem Auto nach Norwegen – Wahl der Anreise
Wer nach Norwegen möchte, muss im Prinzip eine Fähre nehmen. Die Anreise kann über Schweden, Dänemark oder direkt von Deutschland aus, ab dem Fährhafen Kiel, erfolgen. Diese Verbindungen gibt es:
-> Nachfolgend ein paar Tipps, die bei der Wahl der richtigen Anreise helfen sollen:
Über Südostdänemark:
Fährfrei: Man fährt auf der A7 von Hamburg nach Flensburg und biegt in Dänemark, nahe Kolding, auf die E20 nach Kopenhagen ab. Zu überqueren ist zunächst die Brücke über den Großen Belt (www.storebaelt.dk) und zwischen Kopenhagen und dem schwedischen Malmø die Øresundbrücke (www.oeresund-bruecke.de). Bei dieser Route sind jedoch 150 km Umweg in Kauf zu nehmen.
Schneller und billiger: Die Vogelfluglinie.
Diese beinhaltet die einstündige Fähre von Puttgarten nach Rødby und die zwanzigminütige Fähre von Helsingør nach Helsingborg. Eine Vorabbuchung ist hier nicht notwendig und die Überfahrt verläuft in den allermeisten Fällen sehr ruhig. Seegang ist in der Regel nicht vorhanden. Wer trotzdem eine Brücke vorzieht, kann die Fähre von Helsingør nach Helsingborg auch durch die Øresundbrücke ersetzen (Kombiticket mit Fähre von Puttgarten nach Rødby erhältlich).
Die reine Fahrzeit von Hamburg nach Oslo beträgt über diese Route ca. 10 Stunden (ohne Fähren & Pausen). Achtung: Oft hohes Verkehrsaufkommen in den Ballungsräumen Hamburg und Kopenhagen/Malmö.
Über Südschweden und Südostdänemark:
Bei der Anreise über den Osten Deutschlands könnten auch die Fähren (Vorabbuchung anzuraten) von Rostock nach Gedser (2 Stunden) und Trelleborg (6 Stunden) (Scandlines, Stena Line & TT-Line) sowie von Saßnitz nach Trelleborg (4 Stunden) von Interesse sein (Stena Line). Viele dieser Fährlinien haben günstige Preise und sind vom Seegang her meist sehr ruhig. Nach Norwegen sind es noch 600 km Fahrt auf sehr gut ausgebauten Straßen.
Die reine Fahrzeit von Rostock nach Oslo beträgt ca. 6 Stunden (ohne Fähren, Pausen und ev. Staus).
Ab Deutschland
Eine Alternative sind die Fähren ab dem deutschen Fährhafen Kiel (Color Line & Stena Line). Die Fähren bleiben in der Nähe des Festlandes und sind meist nicht so stark dem Seegang ausgesetzt. Die Schiffe der Stena Line in Richtung des schwedischen Göteborg sind einfacher ausgestattet als jene der Color Line, aber deutlich preiswerter. Ab Göteborg sind es noch 190 km bis zur norwegischen Grenze, bzw. 300 km bis Oslo auf gut ausgebauter Straße.
Auf der Strecke von Kiel nach Oslo (Color Line) kommen die Kreuzfahrt-Fährschiffe „Color Line Fantasy“ und „Color Line Magic“ zum Einsatz! Die Preise für die Verbindungen sind sehr hoch, dafür spart man Wegstrecke und endloses Autofahren.
Eine Alternative zu diesen Routen kann die DFDS Seaways ab Kopenhagen nach Oslo darstellen. Die Abfahrt ist um 17 Uhr, die Ankunft 9 Uhr. Die Reise geht durch recht ruhige Gewässer. Nachdem die Preise bei der oben erwähnten Color Line Route von Kiel nach Oslo erhöht wurden, spart man mit dieser Verbindung ein paar Euros. Anreise mit der Deutschen Bahn ab Berlin über Hamburg nach Kopenhagen möglich (kein Umsteigen notwendig).
Ab Norddänemark
Fähren ab Norddänemark setzen Fähren in Richtung Oslo (Stena Line) und der südnorwegischen Häfen Larvik (Color Line), Langesund (Fjord Line) und Kristiansand (Fjord Line, Color Line) über. 2-4 x wöchentlich fährt zudem die Fjord Line nach Stavanger und Bergen in Westnorwegen.
Alle Fähren legen ab den norddänischen Häfen Hirtshals und Frederikshavn (nur Stena Line) ab. Die Anfahrt mit dem Auto erfolgt auf der Autobahn durch Dänemark. Ab Hamburg sind dabei rund 520 km zurückzulegen, welche jedoch aufgrund meist freier Straßen schnell gefahren sind (110 km/h Tempolimit, 5 Stunden reine Fahrzeit).
Achtung: Es wird eine rechtzeitige Buchung der Fähren (2-4 Monate vorab) angeraten. Nur auf der Strecke nach Kristiansand kann man es auch kurzfristiger versuchen .
Die kürzeste Verbindung ist jene von Hirtshals nach Kristiansand (Fjord Line, Color Line). Es bestehen 2-3 Verbindungen pro Tag. Diese dauern lediglich 2 Stunden und 15 Minuten mit der komfortablen und gemütlichen Fjord Cat und etwas über 3 Stunden mit der über 200 m langen Schnellfähre SuperSpeed 1 (Color Line). Bei Sturm (vor allem im Herbst & Winter) und kann die Überfahrt etwas unruhig werden, wenngleich die Länge der Schiffe vieles ausgleicht.
Am Schnellsten in Westnorwegen ist man mit der Fjord Line. Die nagelneuen Kreuzfahrt-Fähren MS Bergensfjord und MS Stavangerfjord setzen von Hirtshals nach Stavanger (10,5 Std.) und Bergen (16,5 Std.) über (Route). Die Strecke über das offene Meer ist mit 4-5 Stunden recht kurz. Danach geht es durch deutlich ruhigeres Gewässer.
Vom Seegang noch etwas mehr verschont bleiben in der Regel die Schiffe in Richtung Larvik (Color Line ab Hirtshals), Langesund (Fjord Line ab Hirtshals) und Oslo (Stena Line ab Frederikshavn). Das Schiff der Stena Line ist nach Einstellung der Color Line Route die einzige verbliebene Fährlinie von Nord-Dänemark nach Oslo.
Hinweis: Bei den Color-Line Verbindungen ab Hirtshals nach Larvik und Kristiansand (mit den Schnellbooten SuperSpeed 1 & 2) sollte man unbedingt so zeitig wie möglich am Fähranleger sein, da die Schiffe weniger Sitzplätze bieten, als Passagiere mitgenommen werden und oft überbucht werden!
Alle Fähren können bei aferry gebucht werden.
2. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Gerade für Nordnorwegen lohnt sich die Anreise mit dem Flugzeug. Entsprechende Flughäfen sind hier Harstad/Evenes für die Lofoten und Vesterålen, Bodø für die Lofoten und das Helgeland und Tromsø.
Ein sehr gut ausgebautes Streckennetz besitzt der norwegische Billigflieger Norwegian. Von Berlin, Hamburg, Köln, München & Salzburg geht es direkt nach Oslo-Gardermoen. Bergen und Stavanger werden direkt von Berlin und Salzburg aus angeflogen. Mit Umsteigen in Oslo erreicht man zudem Trondheim, Tromsø und Bodø. (ab 30 Euro pro Richtung).
Will man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Norwegen reisen, so ist auch der Bus eine preiswerte Möglichkeit. Für knapp 150 Euro (Studenten 127 Euro) fährt man von Berlin nach Oslo.
Verfasst von Martin Schmidt
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